Auch fürs Jahr 2007 stand fest -
ohne Kartfahren hälts da Markus einfach nicht aus...
Also wars nicht überraschend, das der momentan einzig verbliebene Ausseer.com
Kartfahrer sich wieder in die Kartszene wirft.
Zähe Verhandlungen waren die Folge, Sponsorenverhandlungen wurden geführt und
Teamchefs rund um den Alpenkontinent wurden kontaktiert, um eine Startplatz für
die Österr. Teamkart Meisterschaft (www.KD2000.at)
zu ergattern. Da traf es sich gut, das das Team, bei dem im Vorjahr schon die
ersten Erfahrungen in der Klasse gemacht wurden, wieder auf
der Suche nach einem Fahrer war.
Also gings los am Donnerstag abend Richtung Lido di Jesolo. Des Alfa's Heimweh
war wieder mal so gross, dass die Fahrt im Nu vorbeiging. Um Mitternacht hiess
es am Campingplatz Ausschau halten nach den Teamkollegen, doch es war weit
und breit niemand Bekannter zu finden. Gegen 0.30 kam mal der erste Teamkollege,
und da wurde gleich entschieden mal das Zelt aufzustellen, wieder mal in der
Nähe der heimatlichen Klänge - sprich im Linzer Lager.
Nachdem noch bis ca. 3 Uhr auf die Wiener Kollegen gewartet wurde, wars
dann doch besser das Zelt aufzusuchen. (die Wiener kamen schliesslich um 4 Uhr an und
liessen das Schlafen gleich aus...)
Nun zum Sportlichen. Freitag - freies Training. Und wie das Wetter halt mal so
in Jesolo ist, hats den ganzen Tag geschüttet. Mit dem Ergebnis, dass Kart und
Fahrer geschont wurden soweit es ging. Nachmittags wurde dann doch noch das Kart
auf seine Regentauglichkeit überprüft und auch ich - was eigentlich ganz gut
ging, 15 Minuten im Regen fehlerfrei mal getestet und gleich mal festgestellt,
dass der Regen ein guter Freund jedes schweren Kartfahrers ist :-) Nachdem
leider doch noch in der letzten Runden ein Dreher passierte, lief die Kupplung heiss
(vor lauter Vollgas-Umdreher) und der Teamchef beendete das Regenabenteuer
zwecks Kartschonung.
Der Samstag: Regen hat schliesslich in den Morgenstunden aufgehört und die
Strecke fast abtrocknen lassen. Es reichte aber nicht ganz um ein
Trocken-Qualifying auszurufen. Somit stand es den Teams frei zwischen Regen-
oder Trockenreifen zu wählen. Die Onekart Hornets, also mein Team. ging mit
Slicks raus, was nicht ganz die optimale Lösung war. Nur 24. Platz von 30 Teams
und somit aus im 1. Qualy-Turn. Nachträglich wars eh nicht so schlimm, den
aufgrund einer fehlende Plombe am Motor wurden wir sowieso auf den letzten Platz
strafversetzt.
12 Uhr - Start zum 24 Stunden Rennen: Grad vor 10 Minuten hats wieder zu Nieseln
begonnen - doch alle waren auf Slicks am Start. Einige kamen nach dem Start
gleich rein zum Wechsel auf Regenreifen, manche blieben draussen. Wir kamen nach
ca. 15 Minuten rein so wie fast das ganze Feld (bis auf 3 Teams, die den ersten
Turn mit Slicks durchkämpften) Nach der aufregenden Startphase fing
langsam der 24Stunden Rhythmus zu laufen an - heisst bei uns war jeder der 9
Fahrer für zwei 80 Minuten Turns vorgesehen. Die Top-Teams waren meist mit 6
Fahrern unterwegs und mit 2 Stunden Turns, das genau einer Tankfüllung
entspricht. Meine zwei Turns waren für 18.45 und 2.30 vorgesehen.
Als ich dann um 18.45 drankam waren wir ungefähr auf dem 21. Platz.
Hauptaufgabe war keinen Fehler zu begehen, konstante Runden zu drehen und das
Kart heil zu lassen. Das gelang mir auch, ich kann nicht behaupten viele
überholt zu haben, aber ich kann behaupten niemanden im Weg gestanden zu sein.
Nach ca. 1 Stunde stellte ich fest, das wieder mal ein Körperteil zu schmerzen
begann, der bisher keine Probleme machte. Eigentlich dachte ich die vielen
Hallen-Kartauftritte vom Winter sollten die Oberarme gestählt haben, das war
zwar der Fall, aber diesmal machte der Nacken ein Problem. Aufgrund 4 schneller
Rechskurven hintereinander ging das ganze ganz schön an die Nackenmuskeln. Aber
wie ich noch nachdachte, wie ich da jetzt durchkomm war auch schon der Turn
vorbei - also rein in die Box und Wechsel auf den nächsten Fahrer...
Die Zeit bis zum Nachtturn wurde bestens mit Pizzaessen, Rennanalyse und
Gegnerbeobachtung verbracht. Gegen Mitternacht wurde noch kurz das Zelt
aufgesucht um zu relaxen, bis dann gegen 1.30 ein Kollege mich aufweckte mit der
Bitte doch bereit zu stehen - denn es hat wieder angefangen zu regnen, und da kanns bald mal chaotisch werden. Also auf um halb 2 in der Früh, rein in den
noch verschwitzten Overall und vor an die Box. Herrlich: stockdunkel, kalt,
feuscht, müde....aber dafür durfte man Kartfahren :-)
Nach den Erfahrungen vom Freitag im Regen war ich gar nicht so beleidigt, als es
am Beginn meines Turns um halb 3 noch nass war auf der Bahn. Also ging ich mit
den Regenreifen raus und versuchte wieder konstant zu fahren und keine Fehler zu
machen. Nach einigen Runden stellte ich mit Freude fest, dass nicht so wie abends im
Trockenen die Meute an mir vorbeihetzte, sondern das ich da recht gut mitkam.
Nach einigen Überholmanövern packte mich der Ehrgeiz und ich versuchte an so
mancher Kartgrösse dranzubleiben. Ein herrliches Gefühl wenn man nicht
hinterherfährt....
Ein Fingerschnipser - und schon waren die 80 Minuten vorbei - schade, denn ich
hätte noch 1 Stunde fahren können.
Nach der ganzen Aufregung wars dann schwer runterzukommen und ins Zelt zu gehen.
So blieb ich bis ca. 6 Uhr auf und fand ich doch noch den Schlafsack. Nach 3
Stunden war schlussendlich doch die Neugier wegen dem Zwischenstand so gross, dass es mich
um 9 Uhr wieder in die Box trieb. Leider war da schon die Luft leicht raus,
denn wir waren aufgrund einiger kleiner Problemchen mittlerweile auf Platz 27
angelangt. Ohne noch den Zieleinlauf abzuwarten gings dann zurück nach Linz,
aber die Gedanken blieben noch in Jesolo, die meisten noch auf die Nacht
gerichtet....
Also, soweit hab ich euch wieder mein Kartherz ausgeschüttet - mal sehen wies
weitergeht - weitere 24 Stunden Rennen stehen im August und September an - aber
möglicherweise wird auch wieder Tschechien im Juni ein Thema....
Genug geschrieben, hier sind die Bilder: